Ostern
Wie wir in der SCI-Schule das Osterfest feiern
Das Feiern der christlichen Jahresfeste ist uns in der SCI-Schule nicht nur aus religiösen Gründen ein großes Anliegen, sondern neben dem Miterleben der Schulgemeinschaft und dem Schaffen eines schönen gemeinsamen Erlebnishintergrundes spielt auch ein gesundender oder heilender Aspekt eine Rolle. Das Jahr erfährt durch die Feste eine Gliederung und bietet gerade dem unsicheren, ängstlichen Kind Haltepunkte, auf die es schauen kann. Ein Vertrauen können auf Wiederkehrendes im Tages-, Wochen -, Monats- und Jahreskreislauf schafft eine Grundlage für die Ausbildung von Lebens- und Willenskräften und schlägt die Brücke zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.
Wie können wir nun das Ostergeschehen, das Mysterium von Golgatha, die Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Christi den Kindern nahebringen?
Das Mysterium von Golgatha wird in eine Naturgeschichte eingebunden. In einer vorösterlichen Feier am letzten Schultag vor den Osterferien findet schon eine Einstimmung darauf statt. Die Auferstehung wird mit dem Aussäen des Ostergrases ins Bild gebracht. Das Korn wird in die Erde gelegt und erwacht dort zu einem neuen Leben. Die Schale taucht dann am ersten Schultag, nunmehr mit dem frischen Ostergras, zur großen Osterfeier vor der Osterhöhle wieder auf. Ein Höhepunkt der vorösterlichen Feier ist das „Stille Frühstück“. In Anlehnung an das erste Abendmahl am Gründonnerstag wird an einem festlich gedeckten Tisch Brot gebrochen und weitergereicht sowie roter Traubensaft ausgeschenkt. Um das Abendmahlereignis lebendig werden zu lassen, wird vor dem Frühstück der Text aus dem Testament gelesen.
Am ersten Schultag nach den Osterferien findet nun für die Klassen 1 bis 2 das Osterfest mit der großen, geheimnisvollen Osterhöhle statt. Eine große Höhle, die u. a. mit vielen, vielen Tüchern bekleidet wurde, steht in der einen Hälfte des Morgenkreisraumes. Ihr dunkler Innenraum ist so groß, dass ein Erwachsener sich stehend gut in ihr bewegen kann. Es gibt einen kleinen, schmalen Eingang mit kleinen grauen Steinen davor, die alles trist, leblos, tot erscheinen lassen.
Ganz anders sieht die andere Bergseite mit dem Ausgang, an dem sich Efeu emporrankt, aus. Viele bunt aufblühende Frühlingssträucher und ein Meer von Blumen schmücken die „Seite des Lebens“, die – durch viele Teelichte erhellt – noch schöner wird. An einem Strauch, der im Morgenkreis bis Pfingsten als „Osterkalender“ seinen Platz finden wird, hängen rote Eier.