Michaeli
Der Tag des Erzengels Michael
Der 29. September ist der Tag, an dem der Erzengel Michael auf dem Monte Gargano erschien. In anthroposophischen Einrichtungen und Waldorfschulen wird dieser Gedenktag im Laufe der vierwöchigen Michaelizeit mit einem Michaelsfest gefeiert.
Während Michael in mittelalterlichen Malereien als Bezwinger des Bösen dargestellt worden ist, findet man ihn in den neueren künstlerischen Darstellungen mit einer auffordernden Geste, ihm nachzufolgen und den Kampf gegen die Widersachermächte selbst aufzunehmen. Michael will auf einen zukünftigen Menschheitsweg hinweisen, in welchem der Mensch aufgefordert ist, sich täglich selbst diesem Kampf zu stellen, beherzt und mutig seine Aufgaben anzugehen, Widerstände zu überwinden und an seinen eigenen Schwächen zu arbeiten.
Das ist auch Thema in unseren Morgenkreisen. Wo klappt es im Miteinander? Wie ist der Umgangston? Wo ist eine helfende Hand? Wie sieht es mit den Durchhaltekräften aus? Wie steht es mit den guten Vorsätzen? Halte ich sie ein oder bin ich wieder einmal schwach geworden? Eine kleine „Himmelswaage“ hilft uns das Geschehen in der Schule und für die Großen auch das Geschehen in der Welt abzuwägen; es werden dabei michaelische Tugenden wie Herzenskräfte, Tatkraft, Mut, Willensstärke mit Edelsteinen belohnt, die in die „goldene Waagschale“ der Michaelswaage gelegt werden dürfen. Ob die goldene Seite die schwergewichtigere Seite in unserer Schule werden wird?